Die Corona-Lage hat sich in den vergangenen Tagen stabilisiert. Der anfangs steile Abwärtstrend ist zum Erliegen gekommen und die Zahl der registrierten Neuinfektionen verharrt bei knapp über 200 Fällen je 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Mitschuld an dem Inzidenzplateau hat sehr wahrscheinlich die neue Omikron-Untervariante BA.2, welche der Studienlage zufolge noch ansteckender sein soll. Ihr Anteil erhöhte sich auf den Kanaren zuletzt sprunghaft und wird schon bald dominant sein. Auch bei der Verbreitung dieser Variante sind die Kanaren erneut die am ehesten betroffene Region Spaniens. Da sie den ersten Beobachtungen zufolge nicht deutlich krankmachender zu sein scheint und die Zahl der bisher dokumentierten Reinfektionen gering ist, mache ich mir darüber im Moment noch keine großen Sorgen. Aber vielleicht könnte das die Auslaufphase der Omikron-Welle verlängern oder sogar zu einem Wiederanstieg führen.
Die klinischen Daten verbessern sich langsam aber kontinuierlich. Wir könnten da schon weiter sein, denn die meisten schweren Fälle wären vermeidbar. Die Mehrzahl der momentanen Covid-Intensivpatienten auf den Kanaren werden von einem Bruchteil derer verursacht, die sich gar nicht oder nicht vollständig haben impfen lassen. Immerhin haben sich die klinischen Parameter von der Spitze ausgehend schon ungefähr halbiert. Hält dieser Trend an, wird die Warnstufe von Teneriffa in den kommenden Wochen um eine oder mehrere Stufen herabgesetzt werden können. Es würde mich auch nicht wundern, wenn das Modell der Warn- und Maßnahmenstufen bald grundlegend überarbeitet wird oder weitestgehend entfällt.
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