Hallo zusammen,

nachdem ich erst recht spät "auf die Kanaren" kam, nämlich das erste Mal im Jahre 2011, war ich nun bereits 15 mal auf den Inseln (Teneriffe, Gran Canaria und Lanzarote). "Spät" deshalb, weil ich Baujahr 1969 bin und bis dato aufgrund von dort ansässiger Verwandtschaft die Jahre davor eher in den USA (Hawaii) unterwegs war. Zum einen sind die Kanaren natürlich viiiiiel näher, günstiger, derzeit wohl auch politisch stabiler [Augenzwinker], zum anderen gefällt mir - wie so vielen von euch - die spanische Mentalität und Lebensweise.

Natürlich bin auch ich eher ein Tourist, der nur die schönen Seiten sieht - ich habe aber auch schon hinter die Kulissen geschaut, eine "Tafel" gesehen und wie die Menschen dort (wie auch hier in D) auf Unterstützung angewiesen sind. Auch die für unsere teils verwöhnten Augen "baufälligen Behausungen", in denen dort Großfamilien in einfachen Verhältnissen leben... auch die vielen Schwarzafrikaner, die an den Stränden mit allerlei Gedöns (Handtücher, Brillen, lauter echte Rolex-Uhren usw.) zur Sklavenarbeit geschickt werden und nachts mit 15 Mann in einem Zimmer "wohnen" müssen, weil es für mehr nicht reicht (nicht reichen soll, lt. den "Arbeitgebern")... Auch das sind die Kanaren!

Waldbrände... oft "gelegt" von Leuten, die daraus einen Profit ziehen (oder einfach nur dumm sind und die Kippe achtlos wegwerfen). Es ist hier nicht alles schön oder besser als bei uns... nur die Menschen... bilde ich mir ein... sind (noch) nicht ganz so auf dem Ego-Trip, wie hierzulande. Als Fußgänger wird man (nicht nur am Zebrastreifen) einfach mal so rüber gelassen oder wenn man - abseits der Touri-Hochburgen - z.B. nach dem Weg sucht... kaum steht man "ratlos" da, fragt jemand, ob er helfen kann. Das finde ich schön und hier fühle ich mich wohl und möchte zumindest mehrmals im Jahr hier sein.

Nachdem ich mich wenigstens mal (neben Beruf und Alltagsstress) in einem Anfängerkurs der spanischen Sprache genähert habe und nun praktisch fließend "spanisch fluchen" kann - nein, also zumindest rudimentäre Dinge sagen und fragen kann - überlege ich ernsthaft, mir ein Feriendomizil auf Teneriffa (meiner Lieblingsinsel) zu erwerben. Nachdem aber auch ich keinen Goldesel in der Garage geparkt habe (der Letzte ist mir durch die Garagentür entwischt... Mistviech!), muss ich natürlich hinsichtlich der Kosten ebenso auf jeden Euro schauen, wie die große Masse von euch auch. Dennoch liegt mir gesundheitlich das Klima dort eher und die deutsche Jahreszeit "Herbstwinter" liegt mir dafür gar nicht. OK, der aktuelle Sommer ist schon gut, aber verglichen mit dem Klima auf den Kanaren fast schon "zu schön". Je nachdem, in welche Ecke der Kanaren man geht, kann man sich ja aussuchen, welche Klimazone einem am angenehmsten ist und für mich ist das der Süden von Teneriffa.

Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit (Beamter in RLP) sieht es mit einem Jobwechsel auf die Kanaren eher düster aus. Die zugegebenermaßen gute Pension will ich natürlich nicht leichtfertig über Bord werfen, wobei das mittlerweile der letzte und einzige Punkt ist, der mich noch von einer Beantragung der Entlassung aus dem Staatsdienst abhält.

Aber wenigstens kenne ich mich mit Gesetzen und deren Anwendung aus, was mir das Verstehen/Umsetzen von spanischen Rechtsvorschriften vereinfacht. Auch verfüge ich über genug Lebenserfahrung, eben nicht mit 583 €uro, dafür aber ohne Spanischkenntnisse, ohne Wohnung oder Jobzusage (Vertrag) einfach mal so rüber zu machen und dann alles auf mich zukommen zu lassen. Wer sich das traut... Hut ab! Und wenn es nicht klappt: den Hut bitte gleich liegen lassen... ein paar Euros kommen da bestimmt zusammen bis zum Abend. Und die Lebenshaltungskosten auf den Kanaren sind ja eher moderat (verglichen mit D), obwohl das meiste vom Festland hergebracht werden muss. Die günstige Steuer macht's möglich - es lebe der Freihandel! Na jedenfalls bin ich doch eher etwas zu deutsch geraten und setze auf Vorbereitung, Planung und wo es möglich ist: einen doppelten Boden (Plan B) für den Fall der Fälle. Da ich zuvor eine Ausbildung in der Gastronomie genossen habe und einen entspr. Abschluss habe, könnte ich hier vermutlich in so mancher Küche anfangen... wenn ich das wollte. Aber das wäre dann nur Plan E oder F :-)

Jo, dann wünsche ich dir hier viel Spaß beim Stöbern im Forum, ein flinkes Händchen beim Hinterlassen von nützlichen Informationen und uns allen einen angenehmen Umgangston, so wie ich das bisher auch hier vorgefunden habe :-)

Viele Grüße aus Rheinhessen, Andreas