Der Klimawandel betrifft auch Teneriffa immer stärker. Ich meine, man fühlt es langsam selbst, wie oft es zu warm und trocken ist. Kaum noch kalte Winter und viel seltener Niederschlag aber wenn dann oft zu viel auf einmal.
Der Klimawandel betrifft auch Teneriffa immer stärker. Ich meine, man fühlt es langsam selbst, wie oft es zu warm und trocken ist. Kaum noch kalte Winter und viel seltener Niederschlag aber wenn dann oft zu viel auf einmal.
Der stetige Meeresspiegelanstieg wird für Teneriffa zu einem größeren Problem werden als das veränderte Wetter. Und es wird natürlich weiterhin zu nah an den Küsten gebaut. Als wüsste man es nicht.
Das ist ja irre!
Der Klimawandel auf den Kanaren macht auch an steigenden Wassertemperaturen bemerkbar. Finden manche vielleicht gut aber wärmeres Wasser bedeutet auch stärkere Stürme.
Im April diesen Jahres wurde vom Astmosphären-Observatorium Izaña auf Teneriffa ein historischer CO2-Wert von 415 ppm gemessen, dem bis dahin höchsten Wert seit der Existenz der Menschheit. Inzwischen wurde dieser Rekord erneut gebrochen bei weiter steigender Tendenz.
Der Mensch weiß seit knapp 200 Jahren vom Treibhauseffekt in der Atmosphäre. Schon 1843 beschrieb der auf Teneriffa wohl bekannte Alexander von Humboldt den menschengemachten Klimawandel folgendermaßen: "Der Mensch verändere das Klima durch Fällen der Wälder, durch Veränderung in der Verteilung der Gewässer und durch die Entwicklung großer Dampf- und Gasmassen an den Mittelpunkten der Industrie“.
Seit meiner Geburt ist der Gehalt an CO2 in der Luft um mehr als ein Drittel gestiegen. Die klimatischen Auswirkungen dieses rasanten Anstiegs werden dramatisch sein. Es wäre angemessen, statt vom Klimawandel doch besser von einer Klimakatastrophe zu sprechen.
Zur Erinnerung ein Sendungsausschnitt des ZDF aus 1978...
https://x.com/ZDF/status/1183013448998780929
Passend dazu auch...
https://www.youtube.com/watch?v=y-pgrGDQUnM
Ab einem gewissen Eintrag an zusätzlichem CO2 durch den Menschen wird sich Erderwärmung durch Kipppunkte weiter beschleunigen. Die Eiskappen schmelzen, was für eine abnehmende Albedo (Rückstrahlkraft) führt und noch Aufheizung bewirkt. Die Permafrostböden tauen auf und das darin enthaltene Methan (ein noch wirksameres Klimagas) beschleunigt den Prozess abermals.
Ich glaube, wir sind schon in dem Prozess weil wir haben nichts bzw. zu wenig getan, um es nicht dazu kommen zu lassen.
Angesichts des Meeresspiegelanstiegs verstehe ich nicht, warum man nicht vorausdenkt und sämtliche Bebauungen in Küstennähe sofort stoppt, wenn man doch heute schon weiß, dass die Küstenlinie wenn überhaupt nur mit enormen finanziellen und baulichen Aufwand verteidigt werden kann.
Stattdessen weitere Neubauten in flachen Bereichen, die in 100 Jahren wahrscheinlich aufwendig geschützt werden oder bereits unter Meeresspiegelniveau liegen könnten. Allein mit der messbaren Steigrate von heute, würde der Meeresspiegel auf den Kanaren bis Ende des Jahrhunderts um weitere 21 cm ansteigen. Man sollte aber von einem Vielfachen dessen ausgehen, weil sich die Geschwindigkeit des Meeresspiegelanstiegs dramatisch beschleunigt, wie eine wissenschaftliche Messstudie darlegt, die Anfang letzter Woche erschienen ist.
https://www.mdpi.com/2076-3263/13/6/160
Eine ausgewogene Analyse zum Thema Meerwassererwärmung:
https://judithcurry-com.translate.go...de&_x_tr_hl=de
Jahrzehntelang wurde der Nordatlantik durch Schwefelemissionen von Schiffen relativ kühl gehalten. Aber das änderte sich im Jahr 2020. Am 1. Januar 2020 trat eine neue Schifffahrtsverordnung in Kraft (IMO2020), wodurch die Höchstmenge an Schwefel in Schiffskraftstoffen von 3,5 % auf 0,5 % gesenkt wurde. Ab 2020 sehen wir einen raschen Anstieg der absorbierten Sonnenstrahlung in der nördlichen Hemisphäre.
Wenn sich dieser Trend fortsetzt, könnte sich der Nordatlantik noch viel schneller erwärmen, was auch mehr Extremwetterereignisse in unserer Region zur Folge hätte.
Wir waren im August 2023 für zwei Wochen im Urlaub in Puerto de La Cruz. Die Wassertemperaturen im Atlantik betrug ca. 22 °C, was wir zwar als angenehm aber auch beängstigend empfanden. Wir denken, die Klimakatastrophe befindet sich im vollem Gang. Dass sich das Klima weltweit ändert ist wohl bereits seit längerem bekannt. Gefahr erkannt, Gefahr NICHT gebannt!
Um die Kanaren herum ist das Meerwasser immer noch mehr als zwei Grad Celsius wärmer als üblich um diese Jahreszeit. Die Weltmeere heizen sich so schnell auf, wie das vor zwei Jahren kaum ein Forscher für möglich hielt. Überwiegend Ratlosigkeit in der Wissenschaft und kaum öffentliche Wahrnehmung. Interessiert das überhaupt oder freuen sich die meisten nur darüber, jetzt im Februar so schön baden zu können?
1824 Treibhauseffekt entdeckt
1896 Klimawandel entdeckt
1957 CO2-Anstieg bewiesen
1988 IPCC gegründet
1997 Kyoto-Protokoll
2015 Pariser Abkommen
2021 IPCC-Bericht über Extremwetter
2024 Juhu, das Wasser ist schön warm zum Baden!
Die Quittung in Form einer kalten Dusche rollt dann in den nächsten Jahren an!
Zu den Eintrittswahrscheinlichkeiten und Zeiträumen lässt sich schwer etwas sagen aber außergewöhnlich starke Unwetter sind eine logische Folge der Erderwärmung. Mit der stetigen Erwärmung des Nordatlantiks ist auf den Kanaren mit heftigeren Niederschlägen und mehr potenziellen Wirbelstürmen zu rechnen.
Gerade sorgt eine frische Studie für mediale Aufregung, die den möglichen Kollaps der Atlantischen Meridionalen Umwälzzirkulation (AMOC) innerhalb der nächsten 2.000 Jahre berechnet hat.
https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adk1189
Hier eine Modellrechnung samt Erklärung...
https://x.com/rahmstorf/status/17787...496645/photo/1
Der Film The Day After Tomorrow lässt grüßen, denn in der Folge könnte es in Europa in den kommenden Jahrhunderten nach einer kurzen Phase des treibhausbedingten Temperaturanstiegs zu einem deutlichen Temperaturabfall kommen, auf den Kanaren zwar kaum ausgeprägt aber für die britischen Inseln und Skandinavien mit klimatischen Auswirkungen ähnlich wie bei einer Eiszeit.
https://en.wikipedia.org/wiki/Atlant...on#Projections
Zum ersten Mal seit Beginn der Wetteraufzeichnungen am Observatorium Izana blieb der Teide diesen Winter schneefrei. Die rote Linie kennzeichnet eine generelle Abwärtstendenz der Schneemenge am Teide.
https://x.com/AEMET_Esp/status/1768903916807139611
Unterdessen verzeichnet der Kohlenstoffdioxid-Anteil in der Atmosphäre am Messpunkt Mauna Loa heute mit über 427 ppm einen neuen Rekordmesswert.
https://keelingcurve.ucsd.edu/
Als ich geboren wurde, betrug dieser Anteil ungefähr 320 ppm.
Dieser Tage ist es nicht nur auf Teneriffa sehr warm, sondern es werden globale Temperaturrekorde gebrochen, die, so die Wissenschaft, den höchsten Temperaturen seit mindestens 100.000 Jahren entsprechen.
https://x.com/CopernicusECMWF/status...05490465841365
Der UN-Generalsekretär gibt dazu gerade eine Presseerklärung ab.
https://www.youtube.com/watch?v=uTCp_fomgFw
Die Lufttemperatur ist nur ein Aspekt des Klimawandels.
https://climatereanalyzer.org/clim/t...y/?dm_id=world
Dass sich die Meerestemperatur so stark erwärmt hat, ist eine Katastrophe.
https://x.com/LeonSimons8/status/1811043873776439738
Dadurch wird die kühle Meeresströmung schwächer, in der Folge wird kühle feuchte Luft aus Norden öfter von heißer trockener Luft aus Osten verdrängt und Calima häufiger und stärker werden.
Das höhere Energiepotenzial des Nordatlantiks bedeutet für Teneriffa kurzfristig außerdem eine höhere Sturmgefahr und mehr Starkregenereignisse bei gleichzeitig extremeren Hitze- und Dürreperioden samt Wassermangel und Waldbränden sowie Massenvermehrung von Cyanobakterien in Küstennähe.
Langfristig ist leider auch mit einem noch schnelleren Meeresspiegelanstieg zu rechnen, was die Küstenlinie Teneriffas bedroht.
Den Meeresspiegelanstieg an sich könnte Teneriffa gut verkraften. Da wären Sylt, Holland, Bangladesch weitaus stärker betroffen. Lass es auch 10 m sein. Das Bisschen, was auf Teneriffa verloren ginge, wird nichts im Vergleich dazu sein, wo Millionen Menschen ihre Heimat verlassen müssen. Der Klimawandel wird eine Flüchtlingswelle verursachen.
RCP2.6 (1,5-Grad-Ziel) ist nicht mehr erreichbar, aktuell schaut es eher nach RCP6.0 aus.
https://onlinelibrary.wiley.com/cms/...fig-0003-m.jpg
Langfristig wird er aber auch für Teneriffa kritisch, weil bei fortsetzendem Trend mit mehreren Metern Meeresspiegelanstieg zu rechnen ist. Aber dann leben wir und unsere Kinder zum Glück nicht mehr. Bis Ende dieses Jahrhunderts gehen konservative Prognosen nur von 20 bis 50 cm aus. Einziger Haken daran ist, das bisherige Berechnungen bislang weitestgehend übertroffen wurden.
https://www.mdpi.com/2076-3263/13/6/160
Seit über einem Jahr sind die Weltmeere, besonders auch unser Nordatlantik, mit Einfluss bis auf die untere Stratosphäre deutlich überhitzt. Möglicherweise wurde die unerwartete Episode an Temperaturrekorden neben menschengemachten Faktoren auch vom stratosphärischen Feuchtigkeitseintrag der 14 Milliarden Tonnen Wasserdampf durch den unterseeischen Vulkanausbruch des Tonga 2022 befördert.
https://x.com/_ClimateCraze/status/1830414913304490127/
Gleichzeitig blieben heftige Stürme und Hurrikans bislang aus. Doch ihr Ausbleiben steht nicht ganz im Widerspruch zu den Vorhersagen zum Klimawandel in Bezug auf erhitzte Meere. Bisher stabile Wettersysteme, auch betreffend dem Nordatlantik, werden zunehmend instabiler, die gewöhnliche Sturmbildung dadurch gestört und gleichzeitig für bisherige Wettermodelle schwerer vorhersagbar, was auch auf den Kanarischen Inseln künftig für unangenehme Überraschungen sorgen könnte.
https://x.com/RyanMaue/status/1830404100053246455
Für den Nordatlantik inklusive den Kanaren könnte es zur Folge haben, dass sich trotz erhöhtem Energieniveau zwar quantitativ weniger Stürme bilden aber wenn doch, dann möglicherweise sehr schnell umso heftigere. Wer stets rechtzeitig informiert sein möchte, dem empfehle ich den X-Kanal des National Hurricane Centers, welches sich auf die Früherkennung, Prognose und Verfolgung von Stürmen im Atlantik konzentriert.
https://x.com/NHC_Atlantic
Das Jahr hat nicht nur viel zu warm begonnen, sondern setzte sich so fort. Das Jahr 2024 ist wohl das weltweit wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Es sei zudem nahezu sicher, dass mit diesem Jahr erstmals die 1,5-Grad-Marke überschritten werde, teilte der EU-Klimadienst Copernicus auf X mit...
https://x.com/CopernicusECMWF/status...96223141572835
Auch auf den Kanaren sticht das Jahr besonders hervor...
https://x.com/AGMCan/status/1861687400851718253/photo/3
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