Mir ist das Hemd nicht näher als der Kittel, denn ich denke, wir belasten die Umwelt eh schon genug durch das Bewohnen von zwei Häusern und die 1-2 Mal jährliche Hin- und Herfliegerei.
In Deutschland haben wir seit 2015 das gesamte Dach voll, allerdings derzeit noch ohne Speicher. Da warten wir, bis wir das Haus mit einer E-Auto Batterie versorgen können. Wir produzieren übers Jahr gerechnet mehr Strom als wir verbrauchen. Mein Mann hat es letzthin einmal ausgerechnet - noch ca. 5 Jahre, dann haben wir die Investition wieder drin.
Auf Teneriffa haben wir seit letztem Oktober auch das Dach voll, da allerdings mit Speicher. Über den Sommer reicht der Strom locker, im Winter kaufen wir noch etwas zu - wir heizen aber vor allem morgens auch ordentlich. Bis die Sonne über den Berg kommt ist es mir sonst zu frisch.
Keine Ahnung, ob sich das Ganze langfristig rechnet, ich vermute aber schon. Zumindest wird der Verlust nicht groß sein.
Die Annahme und auch die darauf folgende Rechnung verstehe ich noch nicht ganz: Ich bin bisher davon ausgegangen, und so weisen das auch diverse Rechner im Netz aus, dass man auf Teneriffa - z.B. hier in Fasnia, von einem durchschnittlichen Tagesertrag von 3x (Winter) bis 4x (Sommer) der Maximalleistung (Wp) eines Panes ausgehen kann. Ein aktuelles 550 Wp-Panel belegt (mit Rahmen) rund 3 m² und erwirtschaftet einen durchschnittlichen Tagesertrag von 1,65 bis 2,20 KWh, also pro m² 0,55 bis 0,65 KWh - sicher keine 4 KWh. Oder soll das die Sonneneinstrahlung sein - zu relativieren am Wirkungsgrad des Panels?
17 dieser Panels (= 50 m²) würden dann rund 27*0,55*3(oder4) = 28-37 KWh/Tag bringen das wäre bei 10 KWH/Tag Verbrauch schon üppig und dürfte den Speicher bei "normalem" Wetter leicht voll bekommen. Aber selbst bei vergleichsweise üppigem Speicher kann es dann immer noch passieren, dass einem in einer Schlechtwetter-Woche (selten, aber kommt vor) irgendwann der Saft ausgeht und man auf Fremdbezug oder Generator angewiesen ist. So ganz autark ist das dann im Zweifel immer noch nicht.
Die Rechnung zeigt das ganze aktuelle Dilemma der autarken Versorgung: Um wirklich auf der sicheren Seite zu sein, braucht's echt gewaltige Speicher. Mit um die 70 KWh (Li-Ion - bei Blei ist die Kapazität ja nur die Hälfte wert) würde ich mich da einigermaßen sicher fühlen, macht alleine rund 20.000.- € (aktueller Preis bei Leroy). Da fallen Panels mit < 2.000 € kaum noch ins Gewicht. Mit Steuerung, Verkabelung und Eigeninstallation käme man dann auf ca. 25.000.- €. Die aktuelle Stromrechnung bei 10 KWh/Tag dürfte hier um die 80.- € liegen, Amortisation (wenn nix kaputt geht) 312 Monate = 26 Jahre. Ob das alles tatsächlich 26 Jahre hält, lasse ich mal offen, mir fehlt dazu die Phantasie.
Interessant wird das Ganze dann bei weiter fallenden Preisen, vor allem für die Speicher. Oder eben wenn man bereit ist, pro Jahr mal einige Tage ohne eigenen Strom auszukommen oder man noch ein E-Auto als Zusatz-Puffer hat. Wie auch immer - die Rentabilität hängt zu 90% an den Kosten für den Speicher.
Ich schrieb einen Beitrag vorher von Energiemengen und bezog mich auf die verlinkte Messstudie mit den jahresdurchschnittlichen täglichen Energiemengen, die von der Sonne auf die Erde treffen. Auch wenn der Maximalwirkungsgrad moderner Solarzellen mit rund 20 Prozent angegeben ist, kann eine Heimanlage in der Praxis nur ungefähr ein Zehntel der Sonnenenergie zu elektrischen Strom umwandeln, weshalb ich in meiner Beispielrechnung als Näherungswert einen Wirkungsgrad von 10 Prozent (0,1 η) unterstellte.
Deinem Resümee hinsichtlich der zu hinterfragenden Rentabilität stimme ich zu. Wenn in wolkigen Regionen ein hoher Eigenverbrauchsanteil gewährleistet sein soll und die Anlage deshalb größer ausfallen muss, sollte man eine Investition im Moment nicht überstürzen. Die Preise für Stromspeicher und Panels könnten weiter fallen, weil China auf absehbare Zeit enorme Überkapazitäten in der Produktion hat.
https://x.com/WoodMackenzie/status/1800588845831832056
https://x.com/CRUGROUP/status/1706217277169803474
Ich muss jetzt mal reingrätschen. Danke für eure ganzen sachlichen Hinweise. Eigentlich war eher die Überlegung, mit wieviel bewölkter Zeit man in der Gegend rechnen muss. Hab ich 1 Tag sonnig, ein Tag Wolken/Suppe oder ist das Verhältnis besser oder schlechter. Das war eher mein der Hintergrund meiner Frage
Muss kein Datensatz sein, ne Grafik würde da völlig reichen.
sorry, erst hatte ich Rainers Post missverstanden, weil ich die Posts davor offenbar nicht genau genig gelesen hatte, und damit ist mir auch Deine Frage durchgerutscht. Vielleicht kann ich aber hiermit etwas hilfreicher sein:
Es gibt ein Netzwerk an privaten Wetterstationen. Manche davon zeichnen auch die Sonneneinstrahlung in W/m² auf. Die, welche Deiner Höhe noch am nächsten kommt und eben die gefragten Daten aufzeichnet, dürfte die hier sein:
https://www.wunderground.com/dashboard/pws/ILOSRE27. Liegt bei La Ferruja auf ca. 700 Metern Höhe.
Wenn Du in der grafischen Darstellung ganz nach unten scrollst, hast Du die Aufzeichnung für W/m², Du kannst auch eine monatliche Darstellung wählen und im Vergleich zu Stationen im Süden (über die kleine map aufzurufen) bekommt man ein ganz gutes Gefühl für die Relationen, wie häufig mit Bewölkung zu rechnen ist. Für Dich passendere Daten konnte ich leider nicht finden.
Allerdings fehlen eben noch 300 Meter Höhe und die Entfernung zu Icod beträgt auch nochmal rund 13 km - das kann schon wieder viel Unterschied ausmachen.
Oh, super. Vielen lieben Dank. Da schau ich mal rein. mega....
Die von MiLe geteilte Wetterstationsaufzeichnung ist für den gewünschten Zweck wesentlich aussagekräftiger als die Jahresdurchschnittswerte der Messstudie. Ein bestimmender Faktor zur Kalkulierung der Anlagegröße ist nämlich die Bewölkungscharakteristik und das gibt die grafische Rückschau-Funktion der Wetterstation schön her. Man erkennt darin, dass wolkige Perioden an der Messstation zwar oft nur ein bis zwei Tage andauern aber auch mal vier, fünf oder wie Anfang September 2024 gar sechs Tage andauern können.
genau so isses, auch wenn sicher nicht jede Station (mangels Referenz) perfekt kalibriert ist.
Entscheidend für Photovoltaik ist ja letzten Endes die Fläche unter der Kurve (kann das mal bitte jemand integrieren? )
Und weil Rainer das für den genannten Standort schon so schön ausgeschnitten hat, hier noch zum direkten Vergleich der gleiche Monat hier in Fasnia. Dabei noch zu beachten: Viele Stationen scheinen zu "überschießen", wenn nach einer Wolke wieder die Sonne rauskommt. Dann werden kurzzeitig Werte angezeigt (> 1000 W/m²), die man bei durchgängig blauem Himmel eigentlich nie erreicht. Aber es ist ja eh' nicht die höchste Spitze wichtig, sondern wie gesagt die Fläche unter der Kurve.
Hallo, ich besitze in San Isidro ein Reihenhaus möchte nächtes Jahr gerne das Haus mit Photovoltaik aufrüsten. Auf der Dachterasse habe ich ca. 40-45qmm Fläche frei für Solarmodule. Kann mir jemnad von euch sagen ob das reicht und wen man im Süden Teneriffas zur Ausführung kontaktieren kann. Gibt es seriöse Firmen die das installieren und anschliessen können, und was kostet sowas ungefähr. Danke für jede Antwort und Hilfestellung.
Abgesehen davon, dass die Rahmendaten in den letzten Posts zu finden sind, ist ohne eine Angabe von Deinem Durchschnitts- und Maximalverbrauch pro Tag keine sinnvolle Aussage zu treffen. Auch wichtig wäre, ob Du weiterhin am Netz bleiben willst oder ob es autark sein soll und wie sich der Verbrauch über den Tag verteilt. Immerhin scheint es in San Isidro (ich vermute Du meinst das oberhalb von el Medano, es gibt meines Wissens mehrere San Isidros auf der Insel) im Schnitt weniger bewölkte Tage zu geben als an vielen anderen Orten hier, was sich positiv auf die benötigte Speicherkapazität auswirken dürfte.
Hallo, danke für dier Antwort. Ja! San Isidro oberhalb von El Medano. Den Maximalverbrauch kann ich nicht abwägen. Ich bewohne erst ab Dezember das Haus. Für mich wäre es wichtig jemanden zu finden der mich darüber informieren könnte ob ganz weg vom Netz oder nur nur teilweise. Das Haus hat momentan nur 230V Anschluss und beim kochen und backen knallt oft die Sicherung raus.
Ich bin jetzt kein Elektriker, aber wenn beim kochen die Sicherung fliegt, liegt das eher nicht an der Stromversorgung zum Haus hin sondern an der Verteilung im Haus. Ob dann Solar oder vom Kraftwerk eingespeist wird, ändert daran nix.
Sehr wahrscheinlich passt schlicht der Herd nicht zur Verkabelung und/oder Sicherung, eventuell wurde da mal was stärkeres nachgerüstet, als ursprünglich vorgesehen. Also ein Fall für den Elektriker, nicht den Solar-Fachmann.
Interessant wäre auch, welche Potencia (Kilowatt) Du abgeschlossen hast (steht auf der Rechnung), also was Endesa Dir maximal liefert, bevor die automatische Abschaltung erfolgt. Sofern die Leitungen von aussen das hergeben, kann man diesen Wert auch gegen ein geringes monatliches Entgelt erhöhen.
Falls Du die Endesa-Site noch nicht kennst: www.endesa.com, bei Bedarf auf englisch umstellen, einloggen (area cliente/client area)und über eine für uns Deutsche unglaubliche Informationsfülle freuen. Gibt's auch als App für Android. Die Verbrauchsspitze gibt das aber leider nicht her, wohl aber die jeweiligen Tagesverbräuche, was für eine Solar-Planung schon mal hilfreich wäre.
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