Heute vor genau 111 Jahren brach der Chinyero für zehn Tage aus.
Heute vor genau 111 Jahren brach der Chinyero für zehn Tage aus.
Dass es irgendwann auf Teneriffa wieder Vulkanausbrüche geben wird, ist unbestritten. Aber aktuell gibt es keine Hinweise darauf, dass dies eine unmittelbare Gefahr darstellt und auch keine Anzeichen dafür, dass der Teide oder einer seiner Nebenschauplätze in irgendeiner Weise auffällig sind. Regelmäßig schüren unseriöse Medien unsinnige Hysterie mit beängstigenden Schlagzeilen.
Wer sich seriös informieren möchte...
https://www.involcan.org/ / https://x.com/involcan
https://www.ign.es/ / https://x.com/IGN_Sismologia
https://www.volcanesdecanarias.org/ / https://x.com/VolcansCanarias
Irgendwas kann immer und überall passieren. Wenn man anfängt sich darüber Gedanken zu machen hat man ja keine Zeit mehr für Spaß und dafür ist das Leben einfach zu kurz.
Gem. einer wissenschaftlichen Publikation aus 2012 ergäbe sich 112 J. nach dem letzten Ausbruch eine Wahrscheinlichkeit eines zu La Palma vergleichbaren Ausbruchs (M=2) auf Teneriffa im TPV Komplex (Teide-Pico Vieja Komplex) bei rd. 20%.
Die Wahrscheinlichkeit eines M=3 (10 mal stärker) Ausbruchs liegt bei rd. 15 %, die für einen M=4 (100 mal stärkeren) bei rd. 10%.
Die Wahrscheinlichkeit steigt dabei für alle 3 Szenarien die nächsten 900 Jahre gegen 100%.
Eine neuere Publikation aus 2021 beschreibt ein hochexplosives Potential am Pico Cabras, nördlich vom Teide.
Das hätte verheerende Folgen für die Nordküste Teneriffas.
Nachdem sich die Pressemeldungen heute wieder gegenseitig überbieten, hier etwas Sachlichkeit zum Erdbebenschwarm von heute morgen. Dabei wurden über 600 sehr schwache Erdbeben in einer Tiefe zwischen 9 bis 12 Kilometern unter dem Teide-Massiv registriert, die man an der Erdoberfläche aber nicht spüren konnte. Solch eine Häufung an Minibeben trat auch schon am 02.10.2016, 14.06.2019 und 17.06.2022 auf. Die analysierten Aktivitäten weisen auf Druckanpassung und Magmaverteilung in der Tiefe hin. Dies sei gewöhnlich und zunächst kein Indiz für einen bevorstehenden Vulkanausbruch.
https://www.ign.es/web/resources/vol....html#20220712
https://x.com/involcan/status/1546768744164327425
Anbei eine anschauliche Jahreszusammenfassung registrierter Erdbeben in 2022:
https://www.youtube.com/watch?v=dq6dKiIkJWw
(Die Kanaren unten links.)
In den letzten Wochen haben sich die gemessenen Erdbeben im Bereich des unterseeischen Vulkans Enmedio zwischen Teneriffa und Gran Canaria gehäuft. Sie waren zuletzt nicht nur häufiger sondern auch intensiver als die meiste Zeit üblich. Am Montag gab es in der Region ein Beben der Stärke 3.4 mbLg, das auch auf Teneriffa leicht zu spüren war. Heute Nachmittag kam es dort zu einer Serie von 37 Beben zwischen 1.7 bis 2.6 mbLg. Sie waren an Land nicht zu spüren. Vergleichbare Erdbebenserien in der Region traten in den letzten fünf Jahren bereits dreimal auf.
https://es.wikipedia.org/wiki/Volc%C3%A1n_de_Enmedio
http://www.ign.es/web/ign/portal/ult...id=es2023bpbli
Es gibt neue Erkenntnisse über die vermutete Magmablase unter dem Teide.
Eine wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Forschern des Trofimuk-Instituts für Erdölgeologie und Geophysik in Nowosibirsk in Russland, des Vulkanologischen Instituts der Kanarischen Inseln (INVOLCAN) und der Universität Granada enthüllt die Geheimnisse unter Teneriffa durch eine neue seismische Tomographie Studie unter Verwendung der Mikroseismizität.
https://doi.org/10.1029/2011JB008970
https://doi.org/10.1029/2022JB025798
Diese Ergebnisse sind ein wichtiger Beitrag zur Interpretation der Zunahme der Seismizität auf Teneriffa und der Emission von Kohlendioxid aus dem Teide-Krater, die INVOLCAN seit Ende 2016 erfasst. Diese Aktivität könnte mit dem langsamen Aufstieg eines Diapirs zusammenhängen, einer Magmablase in mehr als 10 km Tiefe unter dem Teide. Die neuen Erkenntnisse werden für eine bessere Interpretation von Vorläufersignalen eines möglichen Eruptionsprozesses auf Teneriffa von großem Nutzen sein.
Bestimmt kennt jeder von euch die Straße in den Cañadas, wo die erstarrte Lava heute noch besonders frisch schwarz aussieht. Der Grund ist der Vulkanausbruch des Chahorra heute vor genau 225 Jahren um 21:30 Uhr. An der südlichen Flanke des Pico viejo, den heutigen Narices del Teide kam es zu einem 99-tägigen Ausbruch mit 12 Millionen Kubikmetern Lava, verteilt auf einer Fläche von 5,2 Quadratkilometern.
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