Eintrittsgelder für die Nationalparks auf Teneriffa

[Platano]

Ein altes Thema wurde wieder aktuell. Die Stadt La Orotava der 80 Prozent des Nationalparks gehören, möchte ein Eintrittsgeld von 50 Cents erheben, um damit die Unterhaltskosten zu finanzieren. La Orotava kostet dies jährlich mehrere Millionen, die sie alleine aufbringen muss. Das Gesuch liegt jetzt bei der Nationalpark-Behörde. Residenten von Teneriffa sollen keinen Eintritt entrichten müssen.

Für das Barranco del Infierno wird neuerdings auch Eintrittsgeld verlangt und auf der Insel Lanzarote müssen die Besucher des Nationalparks schon seit Jahren ein Eintrittsgeld entrichten.

Ich finde das geforderte Eintrittsgeld mehr als legitim. Was meint ihr dazu?

[MarieLena]

Ich denke auch dass es legitim ist, denn man kann ja überall im Nationalpark Teide sehen das sehr viel Geld allein schon dafür ausgegeben werden muss damit der Müll der Besucher entfernt werden kann.

[graupinchen]

Das ist sicher in Ordnung so. 50 Cent sind ja wirklich kein so hoher Betrag.

[tffriends]

Auf Lanzarote ist das schon ganz normal. Dort kommt man alleine gar nicht mehr in den Timanfaya Nationalpark. Man muss dort kostenpflichtig in einen Bus umsteigen, um den Park zu besuchen. Der Inselregierung blieb aber auch keine andere Wahl, weil diese glorreichen Touristen alles zugemüllt hatten. Und trotz Gebühr ist immer reichlich Betrieb dort.

Aber was den Vorschlag von Orotava angeht, erscheint mir die Gebühr doch zu gering. Lohnt sich dafür der Aufwand? Wie viel davon bleibt da für den Schutz und Erhalt des Nationalparks übrig?

[Rainer]

Heute wurde die so genannte Ökogebühr für die drei großen Naturschutzgebiete beschlossen und genehmigt. Die Einnahmen soll zu 100 Prozent dem Naturschutz und der Erhaltung der Einrichtungen dienen.

https://x.com/rdavmam/status/1783873038682816615

Registrierte Residente sind von dem Eintrittsgeld befreit. Des Weiteren soll es eine Begrenzung des Zugangs geben können, in Abhängigkeit von der Verträglichkeit des Besucheraufkommens. Die Maßnahmen, die Teneriffa zu einem nachhaltigeren und umweltbewussteren Ort machen sollen, treten ab 01.01.2025 in Kraft.

[ThomasHerzog]

Bin mal auf die Staus in die Gebiete gespannt. Die Einheimischen die dann in den Staus stehen, sind die ersten die sich darüber beschweren. Zum Teide gibt es drei Zufahrtsstraßen, heißt drei Kontrollpunkte. Ins Anaga je nach Standort ein bis zwei und ins Teno ein Kontrollpunkt nur Richtung Masca oder zwei für Hin- und Zurück. Ich würde wetten, dass diese Idee eine Halbwertszeit von einem Jahr hat und am Ende außer Unzufriedenheit und Kosten nichts bringen wird. Aber Hauptsache blinden Aktionismus.

[abindiesonne]

Auch heute schon gibt es an besonders neuralgischen Punkten an Wochenenden und Feiertagen lange PKW Staus. Wie zum Beispiel an der TF114 zum Mirador Pico del Inglés oder Mirador Cruz del Carmen (beide Anaga). Ich denke nicht, dass sich die Fahr- und Parksituationen durch eine Zugangsbeschränkung mit Gebührenzahlung noch verschlimmern würde.

Ich bin dafür, dass besonders sensible Bereiche durch solche Maßnahmen besser geschützt werden. Generell ist die Beschränkung der Besucherzahlen bei besonders sensiblen Bereichen schon seit Jahren Usus. Denken wir mal an die Seilbahn zum Teide und die Möglichkeit des Aufstiegs zum Gipfel. Beides ist schon seit Jahren beschränkt. Entweder durch Fassungsvermögen der Seilbahn oder durch Zugangskontrollen mit Anmeldepflicht.

Solche Maßnahmen zum Schutz von sensiblen Landschaften müssen sich nicht rechnen, sondern dürfen durchaus ein Zuschussgeschäft bleiben.

[Rainer]

Die Inselregierung testet zusammen mit der Gemeinde Buenavista del Norte ein erstes Element der kommenden Ökogebühren und verlangt nun Eintrittsgeld für die Masca-Schlucht.

https://www.teneriffaforum.de/showth...ll=1#post49962

[MrGenius]

Das sind Preise, bei denen man es sich als Familie dann doch dreimal überlegt.

[Rainer]

Oder viermal bei zwei Kindern!

[MrGenius]

Heute wurde die so genannte Ökogebühr für die drei großen Naturschutzgebiete beschlossen und genehmigt. Die Einnahmen soll zu 100 Prozent dem Naturschutz und der Erhaltung der Einrichtungen dienen.

https://x.com/rdavmam/status/1783873038682816615

Was sagen eigentlich die Gastronomen entlang der Küste in Anaga dazu?

[Rainer]

Für die Cafés und Restaurants in beispielsweise San Andrés oder Richtung Hidalgo wird sich dadurch sicherlich nichts ändern. Interessierte, die diese Gegenden bisher besuchten, werden das auch weiterhin tun. Der überwiegende Teil des gastronomisch erschlossenen Küstenbereichs befindet sich zudem gar nicht im Bereich des ausgewiesenen Schutzgebietes von Anaga.

[MrGenius]

Naja deine Karte beinhaltet dann durchaus beispielsweise Benijo, wo wir sehr gerne Fisch essen gingen.
An der dortigen Küste ist nicht grade wenig (und auch sehr gute!) Gastronomie angesiedelt.
Ob dort nicht Geschäfte gewaltig einbrechen würden?

[Rainer]

Es doch noch nicht festgelegt, welche Zugänge und Zufahrten in den drei Naturparks betroffen sein werden. Die wirtschaftliche Verträglichkeit hinsichtlich bestehender Gastronomie wird bei der Planung sicherlich große Berücksichtigung finden. Zudem bezweifle ich sehr, dass der Landschaftspark Anaga überhaupt großflächig mit Eintrittsgeldern belegt werden wird. Hier hat man mit den Wandergenehmigungen in sensiblen Bereichen bereits gewisse Kontrolle erreicht.

https://www.teneriffaforum.de/showth...ll=1#post28638

Mal abwarten, was 2025 noch kommt.

[MiLe]

Ich habe Anaga auch noch nie wirklich überfüllt erlebt - selbst am Wochenende nicht. Und soweit ich weiß, kommt man nicht nach z.B. Benijo, wenn man nicht quer durchs Anagagebirge wandert.
Mit Masca/Teno sieht es anders aus - vielleicht, weil's von der Touristenzone schneller erreichbar ist? Ich selbst mag Anaga eigentlich lieber.

[Tamarillo]

Der Bereich um Cruz del Carmen ist am Wochenende oft übel voll. Die Leute parken wild am Straßenrand. Aber wie will man das eindämmen? An allen drei Zufahrten Zahlstellen einrichten? Und was ist mit den Leuten, die zu Fuß in das Gebiet gelangen?

Man darf gespannt sein.

Ich hoffe sehr, dass meine Lieblingstour rund um Chamorga nicht auch noch genehmigungspflichtig wird. Verstehen würd ichs aber schon, gerade wenn man die Parksituation dort bedenkt.

[Armin P.]

Einer unserer Favoriten, eine Radeltour von SC nach La Laguna - Las Mercedes und dann über die TF-12 nach San Andrés und an der Küste entlang zurück nach Santa Cruz. Ich bin mal gespannt ob wir angehalten werden wenn wir das in 2025 radeln. Ein Eintrittsgeld zahlen wir gerne, wäre aber dumm wenn wir mangels einer Vorabanmeldung verwarnt würden und eine Weiterfahrt verboten wird.

[Rainer]

Ich habe Anaga auch noch nie wirklich überfüllt erlebt - selbst am Wochenende nicht.

Kommt wohl auf die Gegend und Zufahrtsroute an...

https://x.com/MedioNaturalTF/status/1830578809088745872

Die Polizei ist dort fast jedes Wochenende bemüht, die Bürger auf die geltenden Vorschriften im Naturschutzgebiet Anaga hinzuweisen und das Chaos zu regeln.