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Thema: Erneuerbare Energien auf Teneriffa

  1. #1
    Avatar von Rainer
    57 Jahre alt
    1.683 Beiträge seit 11/2010
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    Erneuerbare Energien auf Teneriffa

    Hola.

    Teneriffa hat meiner Einschätzung nach die allerbesten Voraussetzungen zur Gewinnung von Energie aus Wind, Sonne und Wellen. Sehr schade, dass von dem Potenzial bislang nur wenig genutzt wird. Der Anteil an erneuerbaren Energiequellen steigt nur langsam. Ich hoffe, hier folgen demnächst entsprechende Investitionen. Ich schätze, das wird in Zukunft auch ein wichtiges Prädikat sein für umweltfreundlichen Tourismus.

  2. Nach oben    #2
    Avatar von Platano
    aus Teneriffa
    2.223 Beiträge seit 07/2013
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    Zur Zeit wird die Elektrizität auf Teneriffa noch zu 90% durch die Verbrennung von Erdöl erzeugt. Der Rest aus Windkraft und Photovoltaik. Jetzt haben das kanarische Technologische Institut ITC und ein norwegisches Geothermie-Unternehmen eine Übereinkunft getroffen um noch vor 2020 umweltfreundlichen Strom aus Geothermie zu erzeugen.


  3. Nach oben    #3
    Avatar von Kanarienvogel
    63 Jahre alt
    aus Baden-Württemberg
    286 Beiträge seit 05/2013
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    81
    Ich habe vier Jahre meines Lebens in diesem Bereich auf den Inseln gearbeitet.

    JA, die Voraussetzungen sind hier ideal. Beispiel: Im Süden Deutschlands rechnen sich Fotovoltaik-Anlagen bei nur 900 Sonnenstunden/Jahr. Hier haben wir in den schlechtesten Lagen 1350 h/a, in guten bis zu 2000. Wind ist ausreichend und stetig genug nur an drei Standorten auf der Insel verfügbar: Arico, Granadilla und Buenavista. Die entsprechenden Zonen sind leicht an den dort schon seit vielen Jahren arbeitenden Windrädern zu erkennen. Besonders effiziente Thermosolar-Kollektoren sind hier schnell überfordert, weshalb die Warmwasserbereitung mit Sonnenenergie schon mit preiswerter einfacher Technik wirtschaftlich sinnvoll ist.

    Beispiel: Die Kosten für die Erzeugung von PV-Strom liegen bei den derzeitigen Anlagenpreisen und den vorhandenen Einstrahlungswerten um die 0,08 €/kWh. Die Kosten auf der Stromrechnung für private Endverbraucher (unter 10 kW Anschlusswert!) liegen bei 0,15 €/kWh. Die Kosten für die Erzeugung konventionellen Stroms liegen auf Teneriffa bei 0,27 €/kWh, auf den kleineren Inseln höher. Nicht berücksichtigt sind die Kosten für Transport, Verteilung und Vertrieb. Die bleiben aber auch bei jeder Energieform gleich. Deutlich zu sehen ist, dass PV-Strom bereits heute konkurrenzfähig wäre, wenn der konventionelle Strom nicht bis auf 0,06 €/kWh (durchschnittlicher Preis, den die Erzeuger an der Strombörse erhalten) subventioniert würde.

    ABER, es fehlt der politische Wille. Die Erzeuger der konventionellen Energie haben 2010 ausgerechnet, dass ein konsequenter Ausbau der regenerativen Energien auf den Inseln für sie eine Umsatzeinbuße von 525 Mrd. € in den nächsten 25 Jahren bedeutet. Da kann man sich denken, was nun passiert. Zumindest, wenn man mit den Gegebenheiten auf den Inseln vertraut ist. Gezielte Falschinformation der Bevölkerung und bürokratische Hindernisse tun ein übriges.

    Beispiel: Von der ersten Inaugenscheinnahme einer möglichen PV-Anlage in Deutschland bis zu ihrer Inbetriebnahme vergehen bei Kleinanlagen unter 10 kWp etwa 8 Wochen. In Spanien dauerte das 80 Wochen. Auf den Kanaren eher sogar mehr. Wenn man denn überhaupt eine Genehmigung bekommt. Und inzwischen wurde das Genehmigungsverfahren ausgesetzt. Eine Wiedereinsetzung für die Inseln wird von Anbeginn des Moratoriums an versprochen...

  4. Nach oben    #4
    Avatar von Platano
    aus Teneriffa
    2.223 Beiträge seit 07/2013
    Gracias
    220
    Jetzt ist nur zu hoffen, das es wenigstens mit der Geothermie vorwärts geht.

  5. Nach oben    #5
    Avatar von Kanarienvogel
    63 Jahre alt
    aus Baden-Württemberg
    286 Beiträge seit 05/2013
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    81
    Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen ...

  6. Nach oben    #6
    Avatar von Rainer
    57 Jahre alt
    1.683 Beiträge seit 11/2010
    Gracias
    685

    Energiewende

    Mit den gegebenen Voraussetzungen (Wind und Sonne satt, siehe mein Eingangsbeitrag aus 2011) hätte man hierzulande bereits viel weiter sein können, ja sogar Vorreiter in Sachen erneuerbare Energien. Im aktuellen Energiewende-Plan (PTECan-2030) werden nun abermals eine Reihe von Maßnahmen zur Treibhausgasemissions-Reduzierung auf den Kanarischen Inseln vorgestellt und als erstes Ziel ausgegeben, dass bis zum Jahr 2030 bereits 60 % des Strombedarfs der Kanarischen Inseln aus erneuerbaren Energien gedeckt werden soll. Nicht sehr ambitioniert aber vielleicht realistisch zu erreichen.

    Einzelheiten zum Plan findet man hier:
    https://www.gobiernodecanarias.org/e...planificacion/

  7. Nach oben    #7
    Avatar von Armin P.
    aus Kaufbeuren
    567 Beiträge seit 12/2018
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    104
    Zitat Zitat von Rainer Beitrag anzeigen
    Mit den gegebenen Voraussetzungen (Wind und Sonne satt, siehe mein Eingangsbeitrag aus 2011) hätte man hierzulande bereits viel weiter sein, ja sogar Vorreiter sein können. Einzelheiten zum Plan findet man hier:
    Solange Lobbyismus bestimmt wo es lang geht, tut sich ratio schwer. Geld regiert die Welt!
    Nun, da die konventionellen Kraftwerke buchhalterisch abgeschrieben sein dürften, machen die Lobbyisten den Weg frei.

  8. Nach oben    #8

    aus Meenz
    175 Beiträge seit 11/2014
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    17
    Wen es interessiert, kann hier mal schauen:

    https://app.electricitymap.org/zone/ES

    Gomera ist am schlimmsten.
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken Zwischenablage01.jpg  

  9. Nach oben    #9
    Avatar von webwood
    aus Bayern
    103 Beiträge seit 11/2018
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    22

    Kanaren bald Energieautark!

    In der ehemaligen Konservenfabrik in Los Silos mit ihrem hohen Turm sind Wissenschaftler eingezogen. Im Freifallverfahren werden nun in diesem Turm mittels eines Taifungebläses Bananen von der Schale getrennt. Das Fruchtfleisch wird geschreddert und unter Zugabe von Hirschhornsalz als Treibmittel vergoren. Nach Filterung der vergorenen Maische und weiteren, mir nicht bekannten Verarbeitungsschritten, kann so ein erstklassiger Biodiesel gewonnen werden. Bis zur Massenproduktion dauert es wohl noch etwas, doch immerhin gibt es an der Fabrik schon eine öffentliche Zapfsäule. Aktueller Preis pro Liter beträgt nur 28,9 Cent. Zudem stinkt dieser Diesel nicht, sondern hat eher eine blumig-süssliche Duftnote. An Benzin sind die Forscher dran. Durch Zugabe von etwa 28% Kaktusfeigen kann bereits Benzin mit einer Oktanzahl von 95 ROZ hergestellt werden. Der Sprit Ist allerdings noch nicht verkaufsfähig, da die kleinen Stacheln der Feigen bisher jeden Benzinfilter relativ schnell zusetzen.

  10. webwood´s Beitrag erhielt 3 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  11. Nach oben    #10
    Avatar von abindiesonne
    aus BW / Los Realejos
    157 Beiträge seit 06/2023
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    58
    Zuerst dachte ich, jetzt setzt er seinen bisherigen Beiträgen wahrlich die Krone auf, bis mir dann das Datum am PC auffiel...

    Ein wesentlicher Faktor beim Energieverbrauch ist auch die Straßenbeleuchtung. Die Laternen werden vielerorts nachts abgeschaltet, was zu Lasten des Sicherheitsgefühls der Menschen geht. In Puntillo del Sol, einem Stadtteil von La Matanza de Acentejo, im Norden der Insel, seien zwar bereits viele Straßenlaternen auf energiesparende Leuchtmittel umgerüstet worden, die Stadt wolle aber noch einen Schritt weitergehen. Deswegen ist, gerade für Fußgänger, eine unbeleuchtete Straße in der Nacht unangenehm und ein Sicherheitsrisiko. Die Lampen die ganze Nacht leuchten zu lassen, führt aber zu erheblichen Kosten. Die Stadt hat daher eine Lösung gefunden, mit der sich Fußgänger kostenlos ihre eigene Straßenbeleuchtung erzeugen können. Laut Bürgermeister Ignacio Rodriguez Jorge seien dafür Masten der Straßenlaternen mit einer Handkurbel samt Dynamo und einem kleinen Akku ausgestattet worden. „Durch das Drehen dieser Kurbel wird genug Energie erzeugt, um die Straßenlaterne 20 bis 30 Sekunden leuchten zu lassen“, schrieb er. Und je schneller man drehe, desto intensiver würde die Laterne leuchten. „Mit dieser Technik kann jeder seine eigene Straßenbeleuchtung auf dem Nachhauseweg erzeugen. Man geht einfach von Laterne zu Laterne, dreht kurz an der Kurbel und hat dann für den Weg bis zur nächsten Laterne eine beleuchtete Straße.“

  12. abindiesonne´s Beitrag erhielt 3 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  13. Nach oben    #11
    Avatar von Armin P.
    aus Kaufbeuren
    567 Beiträge seit 12/2018
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    104
    Wohin verschwindet das Licht wenn man den Strom abschaltet? Die Frage beschäftigt mich seit meiner Kindheit.
    Genial wie ich bin hatte ich das Licht heute morgen um 4:65 endlich ausfindig machen können: Es versteckt sich im Kühlschrank und harrt dort der Dinge, Tür zu: Dunkel. Tür auf, wieder Hell.

  14. Armin P.´s Beitrag erhielt Dank und/oder Zustimmung von:


  15. Nach oben    #12
    Avatar von abindiesonne
    aus BW / Los Realejos
    157 Beiträge seit 06/2023
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    58
    Zitat Zitat von Armin P. Beitrag anzeigen
    Tür zu: Dunkel. Tür auf, wieder Hell.
    Woher weißt du, dass das Licht aus ist, wenn die Tür zu ist?

  16. Nach oben    #13
    Avatar von Armin P.
    aus Kaufbeuren
    567 Beiträge seit 12/2018
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    104
    Na ganz Logisch, wenn ich die Tür zu mache ist es wieder dunkel, allso muss es sich im Kühlschrank verstecken.

    Was ich auch noch entdeckt habe: Gott was habe ich für einen Genius::::
    Der Mond ist es der alles im Tritt hält: Weil die Sonne nur scheint wenn es eh schon hell ist

  17. Nach oben    #14
    Avatar von Armin P.
    aus Kaufbeuren
    567 Beiträge seit 12/2018
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    Zitat Zitat von abindiesonne Beitrag anzeigen
    Zuerst dachte ich, jetzt setzt er seinen bisherigen Beiträgen wahrlich die Krone auf, bis mir dann das Datum am PC auffiel...“
    @ abindiesonne
    Jetzt verstehe ich auch deinen post zum verschieben.
    Heute ist der 32. März... das ist es wohl

  18. Nach oben    #15
    Avatar von abindiesonne
    aus BW / Los Realejos
    157 Beiträge seit 06/2023
    Gracias
    58
    Kein Wunder, dass die brennendsten Fragen der Menschheit noch ungelöst sind, wenn die bedeutendsten Geisteswissenschaftler unserer Zeit, den lieben langen Tag nichts anderes machen, als sich im Teneriffaforum zu unterhalten... ;-))

  19. Nach oben    #16
    Avatar von Armin P.
    aus Kaufbeuren
    567 Beiträge seit 12/2018
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    Da hast Recht, bis gestern wusste ich nicht wie Ingeniör geschrieben wird aber seit heute bin ich schon einen.

  20. Nach oben    #17
    Avatar von webwood
    aus Bayern
    103 Beiträge seit 11/2018
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    22
    Zitat Zitat von abindiesonne Beitrag anzeigen
    Ein wesentlicher Faktor beim Energieverbrauch ist auch die Straßenbeleuchtung.Laut Bürgermeister Ignacio Rodriguez Jorge seien dafür Masten der Straßenlaternen mit einer Handkurbel samt Dynamo und einem kleinen Akku ausgestattet worden. “
    Ich antworte besser heute noch. Absolut richtig, was du schreibst, doch ist es wegen der deutlich kürzeren Ladezeit, kein Akku sondern ein Kondensator als Speichermedium. Nachteilig an diesem an sich sehr enegiesparenden System ist die geschäfstüchtige Dorfjugend.
    Die sogenannten "Girando la manivela" haben mittlerweile jeden Laternenpfahl besetzt und kurbeln für die Fußgänger. Das ist nett, will aber bezahlt sein. Pro Laterne sind derzeit 5 Cent fällig. Eine zentrale Kasse am Zielpunkt gibt es nicht, was logisch ist, da ja der jeweilige Zielpunkt des Fußgängers örtlich variabel ist. Von meiner nächstgelegen Bushaltestelle bis zu meiner Wohnung sind es genau 47 Strassenlampen. Ich brauche daher immer eine ganze Handvoll 5 Cent Stücke. Auserdem gibt es immer wieder heftige Diskussionen. Wenn ich mit meiner Frau zusammen gehe oder im gleichen Lichtabschnitt ein anderer Füßgänger mir entgegen kommt, so ist die Kurbelarbeit genau die gleiche. Weshalb deshalb für das zeitgleiche Licht von ein und der selben Lampe 2 x 5 Cent zu bezahlen sei, sehe ich absolut nicht ein. Mehrfach schon rief ich wegen dieser Abzocke deshalb die Policía Local. Die scheinen mich aber nicht ernst zu nehmen.


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