Hallo Helmut,
die Gemeinde Puerto de la Cruz ist pleite, und genauso hängt fast jede Existens am seidenen Faden, speziell Souveniergeschäfte und die kleinen "neuen" Bars. Projekte zur Stadtverschönerung, Touristenattraktionen werden seit Jahren von der Gemeinde immer wieder aufgeschoben. Hab mal durch Zufall bei uns im Büro einen alten Stadtplan von Puerto gefunden und habe viele Dinge darauf entdeckt die es gar nicht gibt, ich habe meinen Cheff gefragt und der sagte mir das Puerto das alles bauen wollte aber plötzlich war angeblich kein Geld mehr da, derzeit gab es viel Streitgespräche über den zwielichtigen Bürgermeister und seinen Machenschafften etc. Geändert hat sich nicht viel seit 1991 (lt. alter Stadtplan).
Das neue Hafenprojekt soll 4 Jahre andauern bis zur Fertigstellung und es werden private Investoren gesucht, alles total unlogisch für mich, denn dann werden gleichzeitig Architekten, Anwälte, Bauarbeiter etc. on mass eingestellt um weitere Projekte zu planen?? Es tut sich was in Puerto, aber wie immer, die eine Straße wird fertig gestellt und repariert, die nächste ist fällig, hängt wohl alles mit dem Meeresspiegel, und der Bauweise zusammen. Wenn es regnet ist sozusagen Lebensgefahr angesagt, plötzlich reißt die Straße auf und wo vorher alles ok war ist jetzt eben mal ein Schlagloch von 30 cm Tiefe und einen halben Meter Durchmesser, Autofahrer wissen was ich meine. Hotels sollen alle im Norden sarniert werden, aber wie soll das finanziert werden, wenn verschiedene Hotels noch nicht mal ihre Arbeiterlöhne bezahlen? Was ist an dieser Stelle vorrangig? Arbeiter die Ihre Familien ernähren müssen bezahlen oder eine chillische Lounge im Hotelbereich damit mehr Gäste kommen?
Angst macht mir die Entwicklung des Arbeitsmarktes und das finanzielle Fiasko der Banken. Wer oder Was hat hier noch Zukunft auf der Insel?
Arbeitsweise und Politik sind für mich auch nach so vielen Jahren immernoch ein Buch mit sieben Siegeln hier auf der Insel.
Trotz dieser Negativkritik möchte ich nicht die schönen Seiten der Insel aus dem Auge verlieren. Hier ist man Mensch und man darf es auch sein.
Liebe Grüße
Marionlienchen
Hallo Marionlienchen,
das ging ja schnell, vielen Dank für deine Antwort. Nun kann ich es besser einordnen.
Aber du hast vollkommen Recht...
und was für Auswirkungen das für uns alle haben wird.Angst macht mir die Entwicklung des Arbeitsmarktes und das finanzielle Fiasko der Banken.
Aber ist das für eine Insel nicht auch eine große Chance? Ich pers. fühle mich in Puerto wirklich wohl, weil eben nicht alles so perfekt ist.
Und wie du schreibst...
...bedarf es da nicht auch an Umdenken und akzeptieren von Abstrichen?Hier ist man Mensch und man darf es auch sein.
Was nützen einem gut florierende Hotelanlagen, wo das verdiente Geld eh nur zum kleineren Teil auf der Insel bleibt, es sich aber für Investoren an anderer Stelle des Globus rechnet.
Für mich als Urlauber sind vor allem die vielen Planungssünden der Bauwirtschaft erkennbar, wie z.B. die in den Fels gehauenen Terassenwohnanlagen von Los Gigantes. Also vieles noch in Planung bzw. angefangen und an anderer Stelle im selben Ort steigt das Angebot zum Wiederverkauf bereits im ersten Anlauf verkaufter wieder frei gewordener Immobilien.
Diese Sünden sind mir in Los Gigantes auch aufgefallen und ich dachte mir nur, welch kurzsichtige Verschandelung dieser Landschaft. In einer TV-Dokumentation zur Finanz- und Immobilienkrise in Spanien wurde mir dann bewusst, wie viel Unsinn in den Jahren zuvor fabriziert wurde. In Spanien gibt es neu "erschaffene" Städte, die auf Pump gebaut worden sind und nun leer stehen.
Da kann sich Teneriffa noch glücklich schätzen, dass der Tourismus relativ stabil blieb.Die spanischen Banken sitzen auf Immobilienkrediten von 308 Milliarden Euro, von denen nach Schätzung der Notenbank rund die Hälfte ausfallgefährdet ist. Quelle: FAZ
DerMartin hat es auf den Punkt getroffen!
Der Tourismus ist in den letzten beiden Jahren also, speziell 2010, 2009 fast gekippt in Puerto de la Cruz (im Norden) kaum, Touristen, eine Pleite nach der anderen.
Wegen den ganzen Bausünden, muss ich sagen das man die spanische Menthalität oder besser hier die kanarische erstmal kennen muss. Damit meine ich, dass die Kinder aus dem Elternhaus ausziehen und anstatt erstmal eine kleine Wohnung zu mieten um zu gucken wo man bleibt und ob man bleibt (das ist jetzt deutsche Menthalität) kaufen sich die Kinder ersteinmal eine Wohnung in der nähe vom Elternhaus. Kanarios gehen nicht weg, raus in die weite Welt, manche waren noch nicht mal auf der Nachbarinsel im Urlaub. So geht es los.
Die zuletzt gemeldeten Zahlen zur Wirtschaft und Arbeitsmarkt-Lage in Spanien werden ja immer düsterer. Auch die Banken wackeln. Ob es noch viel schlimmer kommt und Spanien zum 2. Griechenland wird? Welche Auswirkungen das auf die Kanaren hätte, kann man sich schwer vorstellen.
Von der Festland-Regierung gibt es künftig schon 800 Mio Euro pro Jahr weniger zum Ausgeben für die Kanaren. Und schon ist von Steuererhöhungen die Rede. Die Mehrwerststeuer soll von 5 auf 7% steigen, die Einkommenssteuer soll angehoben werden, die Kraftstoffsteuer steigen, einige Befreiungen und Vergünstigungen abgeschafft werden. So will die Kanaren-Regierung das Defizit zumindest teilweise füllen.
Was denkt ihr so?
Meiner Ansicht nach ist Spanien derzeit nur das neue Opfer der Finanzmächte. Die ursprünglichen Probleme (ungedeckter Häuserboom) sind freilich hausgemacht aber nun wird seit einiger Zeit kräftig nachgetreten (Ratingagenturen!) und so den Spaniern jede Chance auf Erholung genommen. Die Binnennachfrage kommt nicht mehr in Gang, die Arbeitslosenzahlen steigen unaufhörlich und ich fürchte, sie werden sich dagegen nicht gegen die Finanzmächte behaupten können.
Die Steuern auf den Kanaren sind vergleichsweise niedrig. Eine Steuererhöhung samt Sparmaßnahmen daher nicht grundverkehrt. Aber ich befürchte, sie kommen genau zur falschen Zeit und würgen die ohnehin schon schwache Wirtschaft vollends ab. Aber ohne diese Maßnahmen würden herbe Sanktionen drohen und vielleicht noch mehr schaden, wer weiß?
Laut der neuesten Umfrage des Nationalen Statistikinstituts (INE) stieg die Zahl der Arbeitslosen auf den Kanarischen Inseln im ersten Vierteljahr um 20.400 auf 362.300. Damit erreichte die Quote wieder einen neuen Höchststand und betrug Ende März 32%.
Brutale Realität:
Laut neuesten Daten hat jeder Dritte Canario keine Arbeitsstelle. 2013 wurden mehr Arbeitsplätze vernichtet als neue geschaffen.
Ich vertraue diesen Angaben, doch sie unkommentiert zu lassen, wird er Sache nicht gerecht. Darum möchte ich zur Relativierung der dramatischen Zahlen ein paar Fragen in den Raum werfen. Ich finde, dass man diese Fragen erst einmal beantwortet wissen sollte, bevor man die spanische/kanarische Arbeitslosenstatistik überhaupt beurteilen kann.
Wie viel Prozent der kanarischen Familien verfügen über Wohneigentum bzw. zahlen keine Miete? Wie viele in Deutschland?
Wie viele kanarische Familien besitzen Land, welches sie selbst landwirtschaftlich nutzen oder verpachten? Wie viele in Deutschland?
In wie viel Prozent der kanarischen Familien arbeitet mindestens ein Mitglied regelmäßig schwarz? Wie viele in deutschen Familien?
Nach ca. vier Wochen vergeblichen Versuchen mit Telefonaten bei allen bekannten Batteriehändlern auf den Kanarischen Inseln, musste ich die "Acdelco Auto-Batterie (B/L/H: 17 x 22 x 18,5cm), 75-6MF" jetzt selber importieren. Zwei Stunden Deutschlandtelefonate, 230 Euro überweisen, und das Ding ist binnen einer Woche bei Mobiltrans in Hamburg.
Kein Canario konnte mir eine ähnlich starke mit diesem L/B Grundmaß besorgen, alle machten nur Hinhalte-Versprechungen nach kanarischer Art. Die spanischen Wirtschaftsprobleme sind nach meinen Erfahrungen alle selbst gebacken und liegen ausschließlich an deren mangelnden Einsatzfreude.
mfg
Briefträger
So ist es,
ein wahres Pfeifenparadies.
mfg
Briefträger
Na ja. Das eine AC Delco hier schwieriger zu bekomme ist wunder mich nicht. Ist ja auch eine US Marke. Die besitzen allerdings eine Niederlassung in Madrid.
Per Bestellung über Doral kein Problem. Selber schon gemacht.
wenigstens tüchtige mods hier
alles schön aufgeräumt
Da es aber Chevrolet und Opel in Spanien gibt, wird Madrid die Marke „AC Delco“ wohl beschaffen können müssen, aber das selbst die größten Autobatteriehändler der Kanaren diese Autobatterie offensichtlich nicht bekommen können wollen, spricht für die hohe Motivation und Qualifikationen der Kanarischen Arbeitnehmer.
Die Canarios wollen zwar höhere Löhne bekommen,
„diese aber nicht verdienen“.
mfg
Briefträger
Als anspruchsvoller Europäer bin ich für die
„Leistungsgesellschaft“,
denn nur diese kann sich Sozialhumanismus erlauben.
Die Subventionen für die Canarios entstammen "ausschlieslich" aus unserer produktiven Leistungsgesellschaft
mfg
Briefträger
ja dann mach uns schlau
btw - viele Touris und Residenten profitieren ja auch
Nun ja, ca. 90% von denen steht das ja auch zu, und 10% Schmarotzer kann sich eine gesunde Leistungsgesellschaft immer problemlos als Pausenclowns leisten.
mfg
Briefträger
Ich finde, dein Kommentar ist einfach nur abfällig, frech, egoistisch und erlaubt keine Wertung der hiesigen Gehälter.
Wenn man ein hierzulande seltenes US-Import-Fahrzeug fährt, welches so nie in Spanien offiziell zum Verkauf stand, so muss dir niemand dazu Ersatzteile besorgen können (weder rechtlich, noch service-moralisch). Und wenn dir ein Teileverkäufer die Batterie nicht speziell für dich hierher importiert, ist er deshalb noch lange kein unmotivierter, unproduktiver Arbeitnehmer und erst recht kein Beleg für die von dir beschriebenen "kanarischen Verhältnisse". Damit hast du dich deutlich zu weit aus dem Fenster gelehnt.
Die besagte Batterie ist in keiner europäischen Teileliste vertreten und selbst für hiesige Opel-Händler trotz OEM GM-Teilenummer (19001627) nur über Umwege zu besorgen und muss aus Japan oder den USA importiert werden. Allein die Versandkosten für eine Einfuhr können bei dem Gewicht gut und gerne 100 Euro und mehr betragen.
Nein, Rainer es ist ja eigentlich noch viel Schlimmer...
Es liegt wohl entweder an ihm oder er saugt sich irgendeine Story aus den Fingern. Ich habe besagte Batterie für meinen US Import
ohne Probleme hier auf der Insel bekommen. Natürlich musste die bestellt werden, was aber kein Problem war.
Zum anderen ist es so das er versucht deutsches Gedankengut auf die Canarios zu transportieren. Was er nie verstehen wird, ist das die Canarios weder auf die deutschen gewartet haben noch deren "Tugenden" annehmen wollen. Ich würde aufgrund meiner Erfahrungen behaupten das 90% der Canarios zufrieden sind mit ihrem Gehalt. Liegt auch daran das sie lieber das Leben genießen und einfach andere Priotäten haben. Hier geht es eben nicht um "Mein Haus, mein Auto, mein Boot" und das finde ich auch ganz gut so. War immerhin einer der Gründe warum ich Deutschland den Rücken gekehrt habe.
Im Grund habt ihr beide Recht, unser Gedankengut kann man hier nicht anwenden und die Canarios sind eurer Ansicht nach offensichtlich mit ihrem Einkommen zufrieden.
Nur werden Chevrolet Fahrzeuge wie Corvette usw. offiziell in Spanien importiert, und Baxter hatte in diesem Jahr keine „Acdelco Auto-Batterie (B/L/H: 17 x 22 x 18,5cm), 75-6MF" auf den Kanaren kaufen wollen.
Er redet von alten Zeiten als es den US-Händler in Taco noch gegeben hat.
Außerdem liefert Dello in Deutschland diese Batterie für 230,41 inkl. 19% Mehrwertsteuer an das Hamburger Zolllager. Die Lieferung inkl. Zoll, Fracht und gesparte 19% MwSt. wird wahrscheinlich wirklich um die 100,- liegen
mfg
Briefträger
Lesezeichen